Meet the Cluster Community: Benjamin Korman

1. Warum forschst du zu Ungleichheit?

Ungleichheit ist allgegenwärtig und hat (direkt oder indirekt) negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden und den Erfolg des Einzelnen. Ich interessiere mich für ihre Ursachen, Formen und Folgen, weil diese Aspekte für die Bekämpfung von Ungleichheit entscheidend sind.

2. Um was geht es in deiner Arbeit?

Als Mitglied des Integration@Work-Teams untersuche ich, wie der politische Kontext außerhalb von Organisationen die Erfahrungen von Arbeitsmigranten am Arbeitsplatz beeinflusst. Insbesondere untersuche ich, wie die Unterstützung rechtsextremer politischer Parteien durch die Gemeinschaft die arbeitsbezogenen Ergebnisse wie z.B. die soziale Integration und die Arbeitsleistung von Migranten beeinflusst. Zurzeit untersuche ich die negativen Einflüsse der AfD in Deutschland, der SVP in der Schweiz und der Republikaner in den Vereinigten Staaten.

3. Wie bist du hier gelandet?

In meiner Dissertation habe ich soziale Vergleiche zwischen Mitarbeitern untersucht ("Behandelt mich meine Führungskraft besser oder schlechter als andere Kollegen?"). Soziale Vergleiche beruhen häufig auf der Wahrnehmung von Ungleichheiten, so dass meine frühere Arbeit einen recht reibungslosen Übergang zur Untersuchung der Integration von Migranten am Arbeitsplatz ermöglichte.

4. Letztes Highlight?

Zu den Highlights der letzten Zeit gehören die zahlreichen Gelegenheiten, meine Forschung wieder persönlich zu präsentieren. Ich habe diesen Aspekt der akademischen Arbeit wirklich vermisst und bin definitiv jemand, der seine Ergebnisse gerne mit anderen teilt.

5. Traumforschungsprojekt?

Eine noch nicht erforschte Form der Ungleichheit ist das Stigma, das mit dem Konsum psychedelischer Drogen verbunden ist und das die Karriereaussichten eines Menschen einschränken kann. In den Vereinigten Staaten werden beispielsweise Bewerber für das FBI automatisch als ungeeignet angesehen, wenn sie in den letzten 10 Jahren psychedelische Drogen konsumiert haben. Dies gilt unabhängig von den Qualifikationen, den Fähigkeiten oder der Motivation des Bewerbers. Vermutlich schaden willkürliche Ausschlusskriterien wie diese Organisationen, dass sie die Vielfalt an möglichen Bewerber*inenn einschränken. Das ist etwas, das ich sehr gerne erforschen würde.

Benjamin Korman ist Postdoktorand am Exzellenzcluster "The Politics of Inequality", wo er im Projekt "Integration am Arbeitsplatz: Wie Ungleichheiten zwischen Auszubildenden mit und ohne Migrationshintergrund im Arbeitsmarkt auf Maßnahmen am Arbeitsplatz reagieren" arbeitet. Seine Forschungsinteressen umfassen soziale Vergleichsprozesse und paradoxes Verhalten am Arbeitsplatz sowie die evolutionären Grundlagen von Emotionen.