Axinja Hachfeld

1. Warum forschst du zu Ungleichheit?

Die wachsende Ungleichheit ist aus meiner Sicht eins der dringendsten Probleme in der Gesellschaft: Sie bedroht den gesellschaftlichen Zusammenhalt und unsere Demokratie. Gerade jetzt während der Corona-Pandemie wird dies deutlicher denn je, zum Beispiel im Bereich der Bildung.

2. Um was geht es in deiner Arbeit?

Zurzeit untersuche ich mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Cluster im Projekt PerFair, wie Kinder und Jugendliche Ungleichheiten in der Schule und in der Gesellschaft wahrnehmen, wie fair sie die Schule und die Gesellschaft erleben, und ob die Wahrnehmung von Ungleichheit und Fairness einen Einfluss darauf hat, wie sie sich in der Schule oder politisch engagieren.

3. Wie bist du hier gelandet?

Zur Forschung hat es mich schon in meiner ersten Uni-Woche gezogen: Prof. Baltes, damals Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (MPI), hielt einen so spannenden Einführungsvortrag, dass ich gespürt habe: das will ich auch beruflich machen. Im zweiten Semester haben ich dann ein Praktikum am MPI begonnen.

4. Highlight der letzten Zeit?

Anfang Dezember startete endlich unsere Pilotstudie für PerFair und wir konnten die ersten Jugendlichen zu ihren Wahrnehmungen von Ungleichheit befragen. Ich bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse.

5. Traumforschungsprojekt?

Eigentlich wissen wir bereits sehr viel darüber, wie Ungleichheiten in der Gesellschaft reduziert werden können. Mein (hoffentlich nicht unrealistischer) Traum ist es, dass diese Forschungserkenntnisse stärker in der Praxis aufgegriffen und umgesetzt werden – vor allem in der Bildung. Ein enger Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft ist für unsere Demokratie zentral. Es freut mich, dass der Cluster auch als Schnittstelle für diesen Dialog wirkt