Die Diskussion über Lockerung von Eindämmungsmaßnahmen

Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie: Eigeninteresse oder "soziotropische Bedrohung"?

Die Debatte über die Frage, wann und wie die Maßnahmen gelockert werden können, mit denen die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden soll, wird zunehmend polarisiert. Auf der einen Seite stehen diejenigen, die sich für eine rasche Aufhebung einsetzen, um negative Folgen für die Wirtschaft und die sozialen Kosten der Selbstisolation zu dämpfen. Auf der anderen Seite wird argumentiert, dies sei - insbesondere für Risikogruppen - noch zu gefährlich. Die Debatte wird in den kommenden Monaten voraussichtlich noch schärfer geführt werden.

Reflektieren individuelle Präferenzen für oder gegen die Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen einfach nur den Grad, in dem individuelle Eigeninteressen bedroht sind? Oder geht es den Gegnern der Maßnahmen um die wahrgenommene Bedrohung für Deutschlands Wirtschaft, Finanzen, Bürgerrechte, ja Gesellschaft? Welche Art von empfundener Bedrohung führt zu den dringlichsten Forderungen nach Aufhebung der Maßnahmen, und in welchen Teilen der Gesellschaft? Diese Fragen werden in diesem Modul gestellt. Sie zielen auf die Beschreibung und Erklärung der politischen Präferenzen für oder gegen die Lockerung ab.

Resultate

Die Ergebnisse der Befragung finden sich zusammengefasst in einem Policy Paper, das der Cluster gemeinsam mit dem unabhängigen Berliner Think-Tank Das Progressive Zentrum herausgegeben hat:

Claudia Diehl, Felix Wolter (2020): Raus aus dem Lockdown? Warum es manchen zu schnell und anderen nicht schnell genug geht. Policy Paper 03: COVID19 und soziale Ungleichheit – Thesen und Befunde. 23. Juli 2020.
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