Arbeiten im Homeoffice

Einführung

Die Corona-Krise hat die Arbeitswelt schnell und tiefgreifend verändert. Zur Einhaltung sozialer Isolations- und Hygienemaßnahmen mussten viele Organisationen schlagartig Homeoffice-Regelungen einführen, um den Betrieb aufrechterhalten zu können. Dieser unerwartete Transfer ins Homeoffice stellt Organisationen wie Mitarbeitende vor große Herausforderungen. Forschende am Exzellenzcluster verfolgen mit dieser Studie das Ziel, eine empirische Datengrundlage zum Homeoffice während und nach der Corona-Krise und zu einer möglichen nachhaltigen Transformation der Arbeitswelt zu liefern.

Modulbeschreibung

Ziel unserer Forschung ist es zu verstehen, welche Chancen und Herausforderungen das Arbeitens im Homeoffice bietet. Leitfragen unserer Studie sind daher, wie zufrieden die Beschäftigten mit der Homeoffice-Situation sind, und welche Konsequenzen das Arbeiten von zuhause für das berufliche Engagement, für die Leistungsfähigkeit und für die individuelle Erschöpfung der Angestellten hat. Zentral in unserer Befragung ist daher die Untersuchung der Rahmenbedingungen, die das Wohlergehen und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden wesentlich beeinflussen. Dazu gehören die Vorerfahrung mit Telearbeit, die Ausstattung im Homeoffice (z.B. ruhiger Arbeitsplatz, Hardware-Ausrüstung, Internet), die Kommunikation mit Kolleg*innen und Mitarbeiterführung.

Zusätzlich wollen wir mit der Studie Informationen liefern, welche Erwartungen die Gruppe der Befragten an Ihre Arbeitgeber, Arbeitnehmervertreter und an politische Akteure hat, um mobiles Arbeiten in Deutschland aktuell und zukünftig zu ermöglichen. Hierfür haben wir die Studienteilnehmenden beispielsweise gefragt, wieviel Homeoffice-Tage für sie optimal wären und welche Faktoren verbessert werden müssten, um das Arbeiten im Homeoffice effektiver zu gestalten.

Um unsere Leitfragen valide beantworten zu können, haben wir die Studienteilnehmenden mehrfach und auch täglich befragt. Ende März fand während der ersten Phase des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lockdowns zunächst eine ausführliche Startbefragung statt. Anschließend folgte Anfang April eine tägliche Befragung (Tagebuchstudie) über acht Arbeitstage hinweg. Schließlich führten wir Mitte Mai, also sechs Wochen später, eine weitere einmalige Befragung durch. Durch dieses Studiendesign ist es uns möglich, Veränderungen bei einer Person und zwischen Personen über die Zeit zu untersuchen.

Resultate

Die Ergebnisse der Befragung finden sich zusammengefasst in einem Policy Paper, das der Cluster gemeinsam mit dem unabhängigen Berliner Think-Tank Das Progressive Zentrum herausgegeben hat:

Florian Kunze, Kilian Hampel, Sophia Zimmermann (2020): Homeoffice in der Corona-Krise – eine nachhaltige Transformation der Arbeitswelt?. Policy Paper 02: COVID19 und soziale Ungleichheit – Thesen und Befunde. 16. Juli 2020.
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