Agenten des sozialen Wandels: Die Stärkung der Rolle der Frau in Indien

Projektbeschreibung

Ziele und zentrale Forschungsfragen:
Starre Geschlechternormen können Frauen in ihren Entscheidungen und Handlungen einschränken, bspw. wenn diese ihre Ausbildung nicht fortsetzen, ihre bevorzugten Karriereziele nicht verfolgen und wirtschaftliche Chancen nicht wahrnehmen können. Dies beeinträchtigt sie sowohl persönlich als auch beruflich und führt insgesamt zu geschlechtsspezifischen wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten. Eine Möglichkeit zur Überwindung der geschlechtsspezifischen Ungleichheit besteht darin, dass einige Frauen (oder Männer) beginnen, mit ihrem Verhalten gegen diese Normen vorgehen und andere in ihrer Gemeinschaft zu beeinflussen. So können beispielsweise berufstätige Frauen andere Frauen dazu inspirieren, ihre Chancen wahrzunehmen und die Ansichten der Menschen über die Rolle der Frau in der Gesellschaft zu ändern. Wir verwenden empirische Methoden – quantitative Beobachtungen und Experimente - um zu untersuchen, ob und wie die vorherrschenden Geschlechternormen und die damit verbundenen geschlechtsspezifischen Unterschiede im indischen Kontext abgebaut werden können, wobei wir uns besonders auf Jugendliche konzentrieren. Wir arbeiten mit lokalen Organisationen in städtischen und ländlichen Gebieten zusammen, um gemeinsam Interventionen zu entwickeln und deren Auswirkungen auf die vorherrschenden Geschlechterunterschiede und Geschlechtereinstellungen zu evaluieren.

Hintergrund:

Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein wichtiger Faktor für wirtschaftlichen Wohlstand. Sie führt zu besseren Bedingungen für Frauen und trägt zum Wirtschaftswachstum bei, was für die Gesellschaft als Ganzes von großem Nutzen ist. Trotz dieser Vorteile der Gleichstellung der Geschlechter schneiden viele Länder der Welt bei den Gleichstellungsindikatoren sehr schlecht ab, insbesondere was die wirtschaftlichen Möglichkeiten und die Erwerbsbeteiligung von Frauen betrifft. Indien ist eines dieser Länder, das im internationalen Vergleich des Global Gender Gap Report 2020 auf dem fünften Platz liegt, nur Pakistan, Jemen, Syrien und Irak schneiden noch schlechter ab. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen lag im Jahr 2019 bei 20 % gegenüber 75 % bei Männern. Eine gängige Erklärung für das schlechte Abschneiden Indiens bei den Gender-Indikatoren ist, dass Frauen durch starre Normen eingeschränkt werden, u. a. wegen des Verlusts der männlichen Identität, Sicherheitsbedenken, Opportunitätskosten der Kinderbetreuung, wahrgenommenen gesellschaftlichen Bedenken und Patrilokalität.

Methoden:

- Empirische Analyse vorhandener sekundärer Datenquellen

- Qualitative Forschung in der Form von Interviews und Focus Group Discussions

- Feldexperiment: Randomized controlled trial mit Primärdatenerhebung vor und nach einer Intervention

- Online-Experiment auf einer Website für Heiratsvermittlung

Beteiligte Fachrichtungen

Wirtschaftswissenschaften, Politik & Öffentliche Verwaltung, Wirkungsevaluation

Aktiv seit

Mai 2021

Projektpartner

Inclusion Economics India Centre an der Krea University

Das Inclusion Economics India Centre mit Sitz an der IFMR/Krea University arbeitet eng mit Inclusion Economics an der Yale University zusammen, um datengestützte Forschung zu betreiben und mit der politischen Gemeinschaft in Indien in Kontakt zu treten, um faktengestützte Dialoge über wirtschaftliche und soziale Inklusion zu informieren und zu fördern. Hier finden Sie mehr Informationen über das Inclusion Economics India Centre.